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Diese Woche stand, jenseits der Arbeit im Rahmen der Artist Residency, das Kulturprogramm im Mittelpunkt. Auch das gehört dazu!
Die Woche begann am Montag mit dem Martin Luther King Tag, der eigentlich ein nationaler Feiertag jeweils am 3. Montag des Januars ist (nahe an seinem Geburtstag am 15.1.1929) – aber, wie uns erzählt wurde, lange nicht in allen Bundesstaaten zelebriert wird. In Savannah jedoch zieht an diesem Tag eine große Parade durch die Stadt, die ich mir natürlich angesehen habe! Viele politische und christliche Organisationen, Schulen und Wohlfahrtsverbände aber auch Privatpersonen nehmen daran teil. Manche bauen Wagen, die laut mit Musik beschallt werden, andere kommen in Gruppen mit einer Kapelle und Cheerleadern, wieder andere haben große Freude daran, sich in ihren prächtigen Autos / Statussymbolen zu präsentieren. Wie und wer auch immer – es war mir ein Freude und eine Ehre, dabei sein zu dürfen – wenn auch nur vom Straßenrand aus.
Savannah hat einen riesigen (ursprünglich ca. 24 Hektar großen, jetzt erweitert auf ca. 42 Hektar), alten Friedhof, den Bonaventura Friedhof, den ich besichtig habe. Auf dem Gelände befand sich bis 1846 eine Plantage, aber als sich herausstellte, dass die bestehenden Friedhöfe Savannahs kurz vor dem Ende ihrer Kapazitäten standen, wurde die Plantage in einen Friedhof umgewandelt. Er wurde als traditioneller viktorianischer Friedhof mit geschwungenen Wegen, vielen Bäumen und Grünflächen angelegt und ist entsprechend schön. Dort habe ich auch das Spanish-Moss-Video gemacht (s.o). Ich liebe Spanish Moss!
Für mich war es befremdlich, einfach so, ohne Ausnahmegenehmigung, die in Deutschland erforderlich ist, mit dem Auto auf den Friedhof zu fahren, was hier aber selbstverständlich ist. Aufgrund der Weitläufigkeit konnte ich mich allerdings sehr schnell daran gewöhnen. Bemerkt habe ich die vielen Amerikanischen Flaggen, die an Grabsteinen positioniert sind. Bei näherem Hinschauen fand ich Plaketten, die auf den jeweiligen militärischen Einsatz des Verstorbenen hinweisen. Für mich als Deutsche, mit meiner/ unserer Geschichte, ist das natürlich sehr befremdlich aber nicht minder interessant zu sehen, dass andere Nationen ganz anders damit umgehen.
Auch habe ich mir Savannahs Historisches Eisenbahnmuseum angeschaut: Die größte erhaltene Wartungsanlage der Antebellum-Eisenbahn der Welt. (Antebellum musste ich nachschlagen: „Die Antebellum-Ära war eine Zeit in der Geschichte der südlichen Vereinigten Staaten, vom späten 18. Jahrhundert bis zum Beginn des amerikanischen Bürgerkriegs im Jahr 1861, geprägt vom wirtschaftlichen Wachstum des Südens.“ Quelle). Die „Central Georgia Railway“ wurde 1883 gegründet und diese Reparaturwerkstatt war über 100 Jahre lang die wichtigste der Eisenbahngesellschaft. Nach Einführung der Diesellokomotiven ging es ihr wirtschaftlich zusehends schlechter, bis sie 1963 geschlossen wurde. Seit 1989 kümmert sich die Coastal Heritage Society um die Erhaltung der historischen Gebäude und Lokomotiven. (Quelle) Ich habe wirklich keine Ahnung von der Materie, aber der Besuch war dennoch interessant – natürlich. Beeindruckt haben mich die Drehscheibe, die noch immer in Betrieb und so austariert ist, dass zwei (!) Männer händisch (!) eine Lokomotive bewegen können, sowie die Innenausstattung der „Columbus“, mit der Präsidenten der Eisenbahngeslleschaft von 1920 – 1967 gereist sind und während dessen ihren Geschäften nachgehen konnten.
Sich die Uferpromenade des Savannah River anzusehen gehört natürlich zum Pflichtprogramm. Hiervon war ich allerdings ein wenig enttäuscht, bin ich doch als Düsseldorferin die schicke Rheinuferpromenade gewöhnt! 😉 Viele Souvenirgeschäften in alten Hafengebäuden – und ein Raddampfer. Aber es hat sich dennoch gelohnt, dorthin zu gehen – denn sonst wüßte ich ja nicht, wie es dort aussieht!
Obgleich ich mich in meinem Apartment selbst versorgen kann, ist es verlockend, die hier so verbreiteten Diner und Foodtrucks auszuprobieren – auch das ist ein Erlebnis. Köstliches Essen, sehr fleischlastig. Wenn man aufgegessen hat und nichts weiter bestellt, muss man zahlen und gehen. Das widerstrebt der deutschen Gemütlichkeit – aber auch hieran habe mich schnell gewöhnt.
Nun hat die vierte und letzte Woche meiner Reisdency begonnen, und ich werde schon ein wenig wehmütig. Ich habe das Gefühl, dass alles viel zu schnell verflogen ist. Diese Woche muss ich nach und nach mein Atelier aufräumen damit es am Freitag mit der Ausstellung offiziell schließen kann. Und ich muss mich noch um die Einzelausstellung am Samstag, meinem wirklich absolut letzten Tag in Savannah, kümmern.
Ich werde berichten.
(wie immer: alles unbezahlte Werbung)
english version:
This week, beyond the work of the Artist Residency, the focus was on the cultural program. That is also part of it!
The week began on Monday with Martin Luther King Day, which is actually a national holiday on the 3rd Monday of January (close to his birthday on 15.1.1929) – but, as we were told, is not celebrated in all states. But in Savannah there is a big parade through the city on this day, which I of course watched! Many political and Christian organizations, schools and charities, but also private persons take part in it. Some build cars with loud music, others come in groups with a band and cheerleaders, still others have great pleasure in presenting themselves in their magnificent cars / status symbols. However and whoever – it was a pleasure and an honour for me to be there – even if only from the roadside.
Savannah has a huge (originally about 24 acres, now extended to about 42 acres) old cemetery, the Bonaventura Cemetery, which I have visited. There was a plantation on the site until 1846, but when it turned out that Savannah’s existing cemeteries were nearing the end of their capacity, the plantation was turned into a cemetery. It was built as a traditional Victorian cemetery with curved paths, many trees and green areas and is accordingly beautiful. There I also made the Spanish Moss video. (I love Spanish Moss!)
For me it was strange to drive by car to the cemetery just like that, without the special permission required in Germany. Due to the spaciousness I could get used to it very quickly. I noticed the many American flags, which are positioned on gravestones. On closer inspection I found plaques indicating the military use of the deceased. For me as a German, with my/our history, this is of course very strange but no less interesting to see that other nations deal with it quite differently.
I also visited Savannah’s Historical Railway Museum: The largest preserved maintenance facility of the Antebellum railway in the world. (I had to look up Antebellum: „The Antebellum era was a time in the history of the southern United States, from the late 18th century until the beginning of the American Civil War in 1861, marked by the economic growth of the south. Source). The „Central Georgia Railway“ was founded in 1883 and this repair shop was the most important of the railway company for over 100 years. After the introduction of diesel locomotives, its economy deteriorated until it was closed in 1963. Since 1989, the Coastal Heritage Society has been responsible for the preservation of the historic buildings and locomotives. (Source) I really have no idea about the matter, but the visit was interesting anyway – of course. I was impressed by the turntable, which is so balanced that two (!) men could move a locomotive manually (!), as well as the interior of the „Columbus“, with which presidents of the railway company from 1920 – 1967 traveled and during which they could do their work.
To have a look at the promenade of the Savannah River is a must. However, I was a little disappointed by this, as I am accustomed to the chic Rhine promenade as a Dusseldorf citizen 😉 Many souvenir shops in old harbour buildings – and a paddle steamer. But it was still worth going there – otherwise I wouldn’t know what it looks like there!
Although I can take care of myselve in our apartment, it is tempting to try out the dinners and food trucks that are so common here – that is also an experience. Delicious food, very meaty. When you have eaten and ordered nothing else, you have to pay and go. That contradicts the German cosiness – but I quickly got used to it.
Now the fourth and last week of my Reisdency has begun, and you are getting a little wistful. I have the feeling that everything has gone much too fast. This week I have to gradually clean up my studio so that it can officially close on Friday with the exhibition. And I still have to organise the solo show on Saturday, my absolutely last day in Savannah.
I will report.
(as always: all unpaid advertising)
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